Rezension: „Der Tod – so kalt“ von Luca D´Andrea

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Titel: Der Tod – so kalt
Autor: Luca D´Andrea
Übersetzerin: Verena von Koskull
Thriller, TB, 496 Seiten, auch als eBook und als Hörbuch erhältlich

Der Autor: Luca D´Andrea wurde in Bozen, in Südtirol geboren. Dort lebt er auch heute noch. Er hat als Lehrer und Dokumentarfilmer gearbeitet, bevor er sich dem Schreiben widmete. Der 2016 erschienen Roman „Der Tod – so kalt“ war sein erster Thriller. Mittlerweile wurde dieser in mehrere Sprachen übersetzt. Der Autor hat inzwischen auch noch einen zweiten Thriller herausgebracht.

Das Buch: Der amerikanische Dokumentarfilmer Jeremiah Salinger reist mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter nach Südtirol, in die Heimat der Frau. Das abgelegene Bergdorf, aus dem seine Frau stammt, wirkt nur auf den ersten Blick idyllisch. Die unbewältigte Vergangenheit lastet noch heute auf den Menschen des Dorfes. Vor dreißig Jahren waren drei junge Wanderer nach einer Tour nicht zurückgekommen. Man fand ihre Leichen in einer nahe gelegenen Schlucht. Die Ereignisse wurden nie wirklich aufgeklärt. Obwohl ihn alle warnen und davon abhalten wollen, beginnt Salinger diese alte Geschichte zu recherchieren. Das wird ihm schnell zum Verhängnis.

Das Buch hat mich überrascht, allerdings nicht positiv. Bis ungefähr zur Hälfte des Buches fand ich es faszinierend und spannend zu lesen. Der Autor entführt die Leser*innen in eine total fremde, archaische Welt des Südtiroler Bergdorfes. Durch die glaubhafte Schilderung der Charaktere und Lebensumstände taucht man beim Lesen schnell in diese fremde Welt ein.

Die Ereignisse werden aus der Sicht von Jeremiah Salinger erzählt. Anfangs wirkt er nicht nur glaubhaft, sondern auch sympathisch. Das ändert sich aber im Lauf der Handlung. Er wird immer mehr zu einem uneinsichtigen, verlogenen Spinner, der seine Ehe und die Gesundheit von Frau und Kind aufs Spiel setzt.

In der zweiten Hälfte des Buches ist die Handlung kaum noch vernünftig nachvollziehbar. Salingers Handlungen wiederholen sich mehr oder weniger ständig. Das ist nur noch öde.

Es ist mir absolut unverständlich, warum dieses Buch international so ein Erfolg sein soll. Ich würde jedenfalls niemandem dieses Buch empfehlen.