Titel: Spargelmorde
Autorin: Christine Neumeyer
Krimi, TB, 219 Seiten, auch als eBook erhältlich
Die Autorin: Christine Neumeyer lebt mit ihre Tochter und dem Ehemann in Wien. Dort arbeitet sie in der Universitätsverwaltung. Geboren und aufgewachsen ist die Autorin aber im Marchfeld, der Gegend, in der „Spargelmorde“ spielt. Neben einem weiteren Krimi hat die Autorin bisher zwei historische Romane veröffentlicht. Ein Interview mit Christine Neumeyer könnt ihr hier lesen.
Das Buch: die Ermittlerin Elfriede Volkmann wird zu einer Leiche im Ort Spargelstein gerufen. Bei dem Toten handelt es sich um ihren ehemaligen Deutschlehrer. Kurze Zeit später wir in einem Spargelfeld in der Nähe des ersten Leichenfundes ein weiterer Toter gefunden. Die Ermittlerin muss gegen eine Wand aus Lügen und Scheinheiligkeit ankämpfen. Zusätzlich macht ihr ihr Vater, ein ehemaliger Polizist, das Leben schwer. Schließlich kommt es im Pfarrhaus zu einem dritten Mord.
Als erstes ist mir die relativ kleine Schrift der Taschenbuch-Ausgabe aufgefallen. Durch diese kleine Schrift wird das Lesen doch sehr anstrengend. Eine größere Schrift würde natürlich die Seitenzahl und damit wahrscheinlich auch den Preis erhöhen. Ich würde aber für ein besser lesbares Buch gerne ein oder zwei Euro mehr bezahlen.
Der Schreibstil der Autorin ist etwas gewöhnungsbedürftig für einen Krimi. Er erinnert doch stark an historische Romane. Das mag aber zum Teil auch an der rückständigen Lebensweise der Spargelsteiner liegen. Das Leben in diesem kleinen Ort wird sehr überzeugend beschrieben.
Die Geschichte wird teilweise aus der Sicht der Ermittlerin Elfriede Volkmann erzählt. Das vereinfacht die Identifikation mit ihr.
Christine Neumeyer hat ihren Krimi mit zahlreichen interessanten, vielschichtigen Personen ausgestattet. Wer von ihnen der gesuchte Mörder bzw. die Mörderin ist, bleibt bis zum Schluss schwierig zu erraten. Es bleibt also bis zum Ende spannend.
An manchen Stellen nahmen mir aber die privaten Probleme der Ermittlerin zu viel Raum ein.
Wer Regionalkrimis mag und bereit ist, sich erst einmal in den Schreibstil einzulesen, dem kann ich „Spargelmorde“ als spannende Lektüre empfehlen.
Die kleine Schrift… das Problem kenne ich. Es ist immer ein Kampf um die Seitenzahl. Manchmal macht man dann eben die Schrift kleiner und die Seitenränder enger. Leider gibt es bei Büchern so ein paar preisliche „Schmerzgrenzen“. Die liegen bei Taschenbüchern bei 10,00 Euro und bei E-Books inzwischen bei 3,99.
Es ist natürlich schön, wenn eine Rezensentin schreibt, dass sie gerne ein paar Euro mehr bezahlt — aber, liebe Frau Schmitz, das sind sie eine Exotin! 🙂
Ganz liebe Grüße aus Spanien
Ihr Rainer Andreas Seemann
Hallo Herr Seemann,
diese „Geiz ist Geil“-Mentalität ist wirklich traurig. Ich hatte gehofft, dass sie auf eBooks beschränkt ist. Wenn man bedenkt, wie viel Arbeit in einem Buch steckt, sollten ein oder zwei Euro doch keinen Unterschied machen. Aber vielleicht sehe ich das auch deshalb anders, weil ich selber schreibe, und daher den Aufwand kenne.
Liebe Grüße zurück nach Spanien
Ann-Bettina Schmitz