Interview mit dem Autor Andree Metzler

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Auf meinen heutigen Interview-Gast bin ich durch sein Buch „Tote sind auch nur Menschen“ aufmerksam geworden.

Guten Tag Andree Metzler.

„Tote sind auch nur Menschen“ ist ein humorvoller Cosi-Krimi, in dem die ehemalige DDR und die Stasi eine wichtige Rolle spielen. Hast du einen persönlichen Bezug zur DDR oder wie bist du auf diese Idee gekommen?

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Ich bin in der DDR, in Ostberlin, aufgewachsen. Den Ort Sonneberg, direkt an der Grenze zu Bayern, kenne ich sehr gut. Dort lebten meine Großeltern. Ich liebte es, sie in dem kleinen verschlafenen Nest zu besuchen.
Die Geschichte mit der Stasi und den Drachenseglern gab es übrigens wirklich. Dieser aufkommende Freizeitsport wurde in der DDR dann wegen der drohenden Fluchtgefahr verboten. Das wollte ich erzählen.

Deine neueste Veröffentlichung ist der Thriller „Der Unfall“. Erzähl uns doch etwas darüber.

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Das ist eine Geschichte um eine Frau, die von ganz oben nach ganz unten fällt. Ein Unfall zwingt sie in den Rollstuhl, doch das ist erst der Anfang, bald geht es um alles, es geht um ihr Leben. Rache spielt eine große Rolle, wie sie entsteht, und welche Auswirkungen sie haben kann.

Vom Cosi-Krimi zum Thriller ist ja schon ein ordentlicher Sprung. Liebst du die Abwechslung?

Ja, ich mag einfach Geschichten um Menschen, die aus ihrer Komfortzone raus müssen, und in komische oder ernste Situationen kommen. Ich mag es, dem Leben zuzusehen, wie es die Dinge arrangiert und davon zu erzählen.

„Tote sind auch nur Menschen“ und „Der Unfall“ sind bei zwei verschiedenen Verlagen herausgekommen. Viele Autoren haben schon Probleme nur einen Verlag zu finden. Was machst du anders?

Eine schöne Frage. Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht. Meine Geschichten haben den Verlagen einfach gefallen. Das ist das schönste Geschenk für einen Schreiber, wenn er wahrgenommen und verlegt wird.

Du hast nicht immer nur Krimis und Thriller geschrieben. Es gibt bei deinen Veröffentlichungen auch beispielsweise eine „Kulinarische Reise durch Brandenburg“. Wodurch zeichnet sich denn die brandenburgische Küche aus?

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Die Arbeit an dem Buch war eine wunderbare Erfahrung. Durchs Land zu reisen und zu sehen, was in den Küchen so passiert, war ein Traum. Der Verlag meinte zuerst, in Brandenburg, da gibt es doch nichts zu entdecken. Ich sagte, lasst es mich euch zeigen und so kam es, Brandenburg stand und steht unter Dampf. Regionales, bodenständiges, ausgefallenes und viel Leidenschaft – all das fand ich und habe es mit dem fantastischen Andreas Tauber, meinem Fotografen, zusammengetragen.

Dein bisheriges Leben war ja recht abwechslungsreich 🙂 Wie bist du da ausgerechnet zu so einer ruhigen Tätigkeit wie dem Schreiben gekommen?

Schon in meinem Jurastudium habe ich kleine Geschichten verfasst, alltägliches aus meiner Perspektive beschrieben. Gelesen hat sie ein Freund und meinte immer wieder, mach da was draus. Und durch meine späteren unterschiedlichen Tätigkeiten, die ich ausübte, kamen immer neue Bilder hinzu. Für mich ist es immer wieder spannend, wenn man in die unterschiedlichsten Bereiche hineinschauen kann. Den eigenen inneren Fundus immer weiter anfüllt, bis dann die Erfahrungen in den Geschichten ihren Platz finden. Und ich muss gestehen, ich liebe es dann auch wieder, an meinem Schreibtisch zu sitzen, die Ruhe um mich zu spüren und meinen Figuren dabei zuzusehen, wie sie sich verhalten. Denn ab Seite 50 etwa beginnen die ihr eigenes Leben zu führen. Ich schreibe dann nur noch mit … 😉

Hast du eigentlich noch Zeit zum Lesen? Wenn ja, was liest du selber gerne?

Im Winter lese ich etwas mehr, gemütlich auf dem Sofa mit einem Tee. Im Sommer wird’s weniger. Gerade habe ich das Sachbuch „PowerAct – Ihr starker Auftritt“, darin geht es um die Präsentation der eigenen Person und da ich bald auf der Leipziger Buchmesse eine kleine Lesung abhalten werde, interessiert mich dieses Thema. Ansonsten mag ich humorvolle Bücher wie Ralf Husmanns „Vorsicht vor Leuten“ oder Claudia Schreibers „Emmas Glück“.

Schreibst du schon an einem neuen Buch?

Ich bin noch in Vorbereitungen. Es gibt einige Ideen in meiner Schublade, die ich gern in eine Buchform bringen möchte. Bandbreite auch hier von spannend bis humorvoll.

Was möchtest du den Leser*innen sonst noch erzählen?

Ein Thema, welches mich immer mehr beschäftigt, ist der Zustand unserer Umwelt und wie wir mit ihr umgehen. Ich möchte einen kleinen Appell loswerden: Bitte lasst uns bewusster mit den Ressourcen umgehen. Meine Idee: Vielleicht von allem etwas weniger. Mal das Autos stehenlassen, mal einen Tag in der Woche auf Fleisch verzichten, mit der Einkaufstasche in den Supermarkt und die ollen Plastiktüten dort hängen lassen etc. Wenn wir uns alle ein wenig verantwortungsvoller verhalten, dann können die Generationen nach uns auch noch diese atemberaubend schöne Erde genießen.

Vielen Dank, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast. Andree Metzler. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Unternehmungen.