Interview mit dem Autor Gerd Pechstein

Foto des Autors Gerd Pechstein

Mein heutiger Interview-Gast schreibt zwar über verschiedene Themen, ein Schwerpunkt ist aber die Insel Fuerteventura.

Guten Tag Gerd Pechstein.

Ende letzten Jahres ist Ihr neuestes Buch „Hurra, ich fliege nach Fuerteventura: Filippo und seine kleinen Reiseabenteuer“ herausgekommen. Das Buch scheint sich an Kinder zu richten. Sind die nicht eher im Internet unterwegs, wenn sie etwas über Fuerteventura wissen wollen?

Cover des Buches "Hurra, ich fliege nach Fuerteventura"

Ja, das Internet und seine Social Media sind wichtig für die junge Generation, aber auch für mich. Es ist ein probates Mittel den gedanklichen Austausch mit Gleichgesinnten zu pflegen, Neues zu erfahren, aber auch eigenes Wissen weiterzugeben, Freundschaften zu schließen.
Informationen einholen kann man dort sehr viele. Doch meine Bücher vermitteln nicht nur Informationen über Fuerteventura wie ein Reiseführer, sondern unterhalten den Leser und sollen ihn zumindest zum Schmunzeln bringen. Und man kann sie in die Hand nehmen – als Buch oder auf dem Reader.
In den Foren erhielt ich den Anstoß für das Buch „Filippo und seinen kleinen Reiseabenteuer“. Es wendet sich an lesekundige Kinder, aber auch an Erwachsene – Eltern, Großeltern, also die gesamte Familie. Abschnitte der Reiseerzählung sind natürlich auch zum Vorlesen für die kleineren Kinder geeignet.
Das Buch soll Erinnerungen an schöne Urlaube wecken, egal, in welcher Region unseres schönen Planeten man diese erlebt hat, aber auch helfen, ein neues Urlaubsziel zu entdecken. Also ideal um Vorfreude auf den Familienurlaub zu initiieren. Der Leser kann aber auch Tipps entnehmen, wie man den Urlaub mit Kindern interessant gestalten kann, ohne das die Erholung vom Stress des Alltages bei den Erwachsenen zu kurz kommt.

Sie haben auch für Erwachsene ein Buch über Fuerteventura geschrieben. „Fuerteventura – Insel unserer Träume“. Warum ist gerade Fuerteventura die Insel Ihrer Träume?

Cover des Buchs "Fuerteventura - Insel unserer Träume"

In Fuerteventura haben wir als Naturliebhaber ein kleines Paradies für unseren Lebensabend gefunden. In Costa Calma begann für uns vor zehn Jahren ein neuer Lebensabschnitt – ohne den unruhigen Hotelablauf und wechselnde Urlaubsziele. Jetzt stand die individuelle Gestaltung des Tagesablaufes über mehrere Monate in einer wunderschönen Landschaft und Region mit sehr gesunden Klima, netten Menschen und Frühling im Winter im Vordergrund.
Man geht jeden Tag wandern, kann sich auf der Terrasse ausruhen, ein Buch lesen, auch einmal ein Café besuchen, sich mit Bekannten treffen, aber ansonsten pflegen wir einen Tagesablauf wie zu Hause, also Selbstverpflegung. Was will man mehr?
Ich beschreibe deshalb im Buch sehr detailliert und mit viel Liebe zur Insel, weshalb Fuerteventura die Insel unserer Träume ist. Dazu gehört die abwechslungsreiche Landschaft, wenn man genau hinsieht. Und, wie ich schon sagte, das Klima, die wechselnden Farben des Meeres und der Berge im Spiel der Sonne und der Wolken. Ein Wellenbad zu jeder Jahreszeit ist auch ein Argument.
Die Fotos auf meinem Reiseblog dokumentieren dies in seiner ganzen Vielfalt.

Dieses Buch wird von spanischen Reiseverkehrsämtern in Deutschland empfohlen. Wie ist es dazu gekommen?

Genau weiß ich das nicht mehr. Durch meine Präsenz bei Facebook erhielt ich überraschend die Anfrage, ob man meinen Beschreibungstext für eine Veröffentlichung in der „SPANIEN info“ verwenden kann. Da habe ich natürlich sofort zugesagt, denn es war doch eine Ehre für mich und Anerkennung für mein Buch, das eine Nische zwischen Reiseführer und Reiseerzählung besetzt.

Etwas ganz anderes ist das Buch „Alles für die Katz – 11 Tage mit Sissi“, das ebenfalls Ende vorigen Jahres erschienen ist. Um was geht es dabei?

Es schildert eine alltägliche Situation, in die jeder geraten kann. Menschen, die eigentlich selbst keine Haustiere besitzen, müssen auf einmal wegen Urlaub, Krankheit oder Dienstreisen von Herrchen oder Frauchen über längere Zeit z. B. eine Hauskatze betreuen. Dabei kommt es oft zu Turbulenzen, Stress und urkomischen Situationen, über die man erst hinterher lachen kann.
Ich habe ein solches Ereignis geschildert, aber auch mit eigenen Erlebnissen in jungen Jahre verknüpft, wie unsere oft lustigen Erfahrungen mit einem Meerschweinchen. Auch erzählt die Oma ihrem Enkel über ihre Katze und wie Weihnachten vor über sechs Jahrzehnten in einem kleinen Dorf gefeiert wurde.

Im Jahr davor wurde „Ein Pechstein auf dem Pechstein saß und dachte über Pechstein nach: Gedankenspiele – Entdeckungen – familiäre Spurensuche“ herausgebracht. Was ist an der Familie Pechstein so interessant, dass man ein Buch darüber schreibt?

Cover des Buchs "Ein Pechstein auf einem Pechstein saß und dachte über Pechstein anch"

Seit langem beschäftige ich mich mit der Familienforschung und ganz speziell mit der Bedeutung und Herkunft des Namens Pechstein bzw. Bechstein. Immer wieder wurden wir gefragt: Bist du mit Claudia, der Eisschnellläuferin, Max, dem Maler, oder Ludwig, dem Märchenerzähler, verwandt? Früher gab es ein kurzes „Nein“, heute kann ich zumindest sagen, dass Claudias Vorfahre im 17. Jahrhundert ein Bruder meines Vorfahren war. Also haben wir gemeinsame Gene, trotzdem bin ich nicht so schnell wie sie.
Ich konnte in meiner Recherche einerseits die Namensersterwähnung, die bisher in einschlägigen Namenbüchern standen, auf 1188 neu justieren und im heutigen Österreich finden. Auch die Bedeutung des Namens konnte von mir konkretisiert werden.
Wer konnte aber ahnen, dass der Name Pechstein (trifft auch auf Bechstein zu, da es sich hier nur um andere Schreibweise handelt) auch eine „Reiseempfehlung“ sein kann? Es gibt Landschaften mit dem Namen Pechstein bei Meißen (Pechsteinklippen), die Kugel-Pechsteine im Tharandter Wald, den Pechsteinkopf und die Weinlage Pechstein in Forst an der Deutschen Weinstraße, die „Pechsteine“ in Museen, die zur Pechgewinnung Verwendung fanden usw.
Des Weiteren gibt es bekannte Personen mit diesen interessanten Nachnamen, von denen es wieder humorvolle Anekdoten gibt und natürlich ist viel zur Ahnenforschung zu sagen – von der Herangehensweise bis hin zu einzelnen Ahnenlisten.
Sie sehen, ich bin total begeistert, muss mich bremsen, aber das Buch soll den Leser anregen und ihm dabei Hilfe sein, sich selbst mit der Geschichte der Familie und seinen Ahnen zu beschäftigen.

Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?

Ich habe viel gelesen und schon als Kind gab es den Wunsch, auch einmal eine Geschichte zu schreiben. Doch erst mit der Ahnenforschung, dem Druck die vielen Rechercheergebnisse so zusammenzufassen, dass auch Laien Interesse an der Familiengeschichte finden, begann ich mit dem Schreiben. Viel trug dazu die heutige Technik des Digitaldrucks bei. Konnte man doch jetzt das Geschriebene kostengünstig als Buch drucken lassen.
Inzwischen gibt es drei Familienchroniken mit vielen Familienschicksalen und ein zeitgeschichtliches, autobiografisches, natürlich humorvoll geschriebenes Buch „Die Bengel von der Klosterschule“.

Cover des Buchs "Die Bengel von der Klostrschule"

Ich lege großen Wert darauf, dass, wenn es der Inhalt zulässt, die Erzählung immer unterhaltsam für den Leser ist. Die Leserreaktionen bestätigen, dass dies mir insbesondere bei den Reisebüchern und der Tiergeschichte gut gelungen ist.

Was lesen Sie selber gerne? Reiseberichte? Familiensagen?

Ich lese gern Romane mit historischen Hintergrund, Reiseerzählungen, aber auch mal humorvolle und gesellschaftskritische Lyrik. Dabei nehme ich auch immer wieder einmal Klassiker wie Tucholsky und Kästner in meine Hände oder die alten Reclam-Taschenbücher mit Weltliteratur aus der Studienzeit.

Planen Sie schon ein neues Buch?

Planen ist vielleicht ein zu großes Wort, aber ich möchte dieses Jahr noch eine Reiseerzählung mit zeitgeschichtlichen Bezügen schreiben.

Was möchten Sie den Lesern und Leserinnen sonst noch erzählen?

Zunächst ein großes Dankeschön an meine Leser*innen, die durch den Kauf meiner Bücher, ihr vielfältiges Feedback und netten Rezensionen mich zu weiterer kreativer Arbeit anspornen, aber auch manch hilfreichen Hinweis geben. Als Selfpublisher hat man ja keinen leichten Stand bei der großen Vielfalt neuer Bücher gegenüber den etablierten Verlagen.
Ansonsten kann ich jedem nur eines raten:
Lebe deinen Traum. Es ist nie zu spät diesen zu verwirklichen. Man muss nur den Willen dazu aufbringen, mit der Umsetzung zu beginnen.
Achte nicht darauf, wenn andere sagen: Das kannst du nicht oder das würde ich nie tun oder das kannst du dir nicht leisten.
Die Entscheidung über das, was man tut, muss man selbst und in Abstimmung mit dem Partner treffen. Die Wünsche und das Machbare werden sich automatisch bei den daraus anstehenden Entscheidungen zur Umsetzung des Traumes mehr oder weniger durchsetzen.

Vielen Dank für das Interview, Gerd Pechstein. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.

Ich danke Ihnen, Frau Schmitz, das Sie mit dem Interview mir die die Möglichkeit gegeben haben, mich vorzustellen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Blog!

Auf den Autor bezogene Werbung:
Gerd Pechsteins Reiseblog: https://reisetraeumeundmehr.jimdo.comhttps://reisetraeumeundmehr.jimdo.comhttps://reisetraeumeundmehr.jimdo.com