Nachgefragt bei … heut dem Autor Levend Seyhan

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Foto bei  Angelika Stehle Fotografie

Meinen heutigen Gast bei „Nachgefragt bei …“ habe ich im Dezember 2013 zum ersten Mal interviewt. Da hatte er gerade seinen Debütroman „Torben stirbt im Wohnzimmer“ herausgebracht.

Guten Tag Levend Seyhan.

In den vergangenen mehr als 5 Jahren hat sich sicher bei Ihnen einiges getan. Haben Sie in der Zwischenzeit weitere Bücher veröffentlicht?

In der Zwischenzeit sind zwei weitere Bücher von mir erschienen: 2016 der Erzählband „Kalter Cappuccino“ beim astikos Verlag und 2018 das Sachbuch/Essential „Projektmanagement im Ehrenamt“ bei Springer.

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Sind Sie Ihrem ursprünglichen Verlag treu geblieben oder hat sich da etwas geändert?

Geblieben bin ich bei meinem ersten Verlag tatsächlich nicht. Wobei ich den Ausdruck „treu bleiben“ an dieser Stelle als ambivalent empfinde. Man bleibt selten bei ein und demselben Verlag, und wenn doch, dann deshalb, weil man sich bei diesem mit seinen Texten und seinem Stil Zuhause wähnen darf. Ein Verlag wächst ja nicht nur mit seinen Autoren, sondern die Autoren zugleich mit dem Verlag. Ich bin nach wie vor auf der Suche nach meinem literarischen Zuhause, also einem Verleger, der in meiner Literatur viel auch für sich sieht. Das ist leider in einer etwas einseitigen literarischen Kultur manches Mal doch etwas schwierig geworden. Dass ich mit meinem Sachbuch bei Springer erscheinen durfte, ist ein Privileg, auf das kein Autor gerne verzichtet.

Erinnern Sie sich noch an den Tag, an dem Sie Ihr erstes Buch veröffentlicht haben?

Veröffentlicht habe ich mein Buch ja nicht, das hat der Verlag gemacht. Aber an den Tag erinnere ich mich noch sehr genau, sowohl an jenen, als ich den Vertrag unterschrieben hatte und in einer Bar darauf angestoßen hatte, sowie an jenen Tag, als ich das Buch erstmals in der Hand hatte. Ich wurde einmal gefragt, ob alle nachfolgenden Veröffentlichungen sich ähnlich anfühlten: nicht ganz, aber es waren auch sehr besondere Tage, weil jedes einzelne Werk für sich spricht und seine eigene Entstehungsgeschichte in sich trägt.

Hat die Veröffentlichung Ihr Leben verändert?

Selbstverständlich. Ich wurde ein klassisch publizierter Schriftsteller. Für mich war es der Beginn meines Traums, der gerne weitergehen darf (*lacht*).

Sind Sie noch in der Jugendliteraturförderung tätig?

Ich werde der Kinder- und Jugendförderung immer erhalten bleiben. Dabei wird es nicht immer um Literatur gehen, es kann z.B. auch Film oder Musik sein. Nach rund zehn Jahren Ehrenamt und sieben Jahren JuLiP – der Preis endete 2018 – ist mein erwähntes Buch „Projektmanagement im Ehrenamt“ erschienen, in das alle meine Erfahrungen geflossen sind. Über dieses ist letztens der katholische Kinder- und Jugendverband KjG auf mich aufmerksam geworden, für die ich einen Workshop gehalten habe zum Thema „Professionalisierung der Projektprozesse“. Seit März arbeite ich für die Stiftung Bildung als Projektmanager Rheinland-Pfalz. In diesem Rahmen geht es um Chancenpatenschaften in Kita- und Schulfördervereinen, bedeutet: Kinder übernehmen für andere Kinder eine Patenschaft zum Zwecke bester Bildungschancen für diese. Daneben ist es meine Aufgabe, beim Aufbau eines Landesverbandes zu unterstützen. Darüber hinaus habe ich mich nebenbei als Projektberater für NPOs (Non-Profit-Organisationen) sowie Unternehmen selbständig gemacht; bei Unternehmen geht es in erster Linie darum, hausinterne Projekte auf- und auszubauen bzw. mit der lokalen Szene zu vernetzen oder gar CSR-Netzwerke zu implementieren. Weitere Infos finden Sie auf meiner Homepage (s. u.).

Welche Pläne als Autor haben Sie für die Zukunft?

Als Autor arbeite ich an einem Roman sowie einer Novelle, darüber hinaus habe ich zwei weitere Romane vorkonzipiert. Ein fertiges Manuskript steckt bereits in der Schublade. Daneben bin ich Mit-Herausgeber des Online-Magazins „baestard“ und plane meinen ersten eigenen Kurzfilm.

Vielen Dank für Ihren neuen Besuch in der ABS-Lese-Ecke und das kleine Interview. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.

Auf den Autor bezogene Werbung:
Homepage des Autors: www.levendseyhan.de
Webseite des Online-Magazins „baestard“: www.baestard.de