Rezension: „Toxin“ von Kathrin Lange und Susanne Thiele

Titel: Toxin
Autorinnen: Kathrin Lange, Susanne Thiele
Thriller, Paperback, 460 Seiten, auch als eBook erhältlich, Verlag Bastei Lübbe

Update 21.10.23: Jetzt auch als ungekürztes Hörbuch erhältlich, gelesen von Mark Bremer

Die Autorinnen:
Kathrin Lange, 1969 in Goslar geboren, ist gelernte Buchhändlerin. Heute ist sie eine erfolgreiche Schriftstellerin, die sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche schreibt. Sie ist Mitglied bei PEN und den International Thriller Writers. Mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in einem kleinen Dorf in Niedersachsen. Dort engagiert sie sich in der Integration von Geflüchteten und in der Leseförderung.
Susanne Thiele, 1970 geboren, studierte Mikrobiologie und Biochemie. Sie ist Leiterin der Presse- und Kommunikationsstelle des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig. Für verschiedene Tageszeitungen und Journale hat sie Fachartikel geschrieben und Expertendiskussionen moderiert. 2019 erschien bei Heyne ihr erstes Sachbuch: „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke – Wie Mikroben unseren Alltag bestimmen“.

Das Buch: Nach „Probe 12“ ist „Toxin“ der zweite, von den beiden Autorinnen gemeinsam geschriebene Thriller. Diesmal geht es um Milzbrand-Erreger. Sie tauchen zuerst in Berlin bei zwei Obdachlosen auf. Die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg sieht bei diesen beiden Fällen Parallelen zu 10 Jahre zurück liegenden Ereignissen in Alaska. Damals waren die Erreger durch den tauenden Permafrost-Boden freigesetzt worden. Leider ist auch Ninas Freund, der Milzbrand-Forscher Gereon Kirchner in Alaska verschollen. Daher bittet sie ihren Bekannten Tom nach Gereon zu suchen. Kaum ist Tom in Alaska angekommen, wird in einem Eistunnel eine Frauenleiche gefunden. Sollte Gereon etwas damit zu tun haben? Ist er vielleicht auch für den Tod der beiden Obdachlosen verantwortlich? Tom und Nina versuchen Licht in das Dunkel zu bringen.

Ich muss sagen, dass die Cover-Gestaltung des Buchs mich nicht unbedingt angesprochen und zum Lesen des Klappentextes animiert hätte. Zwar sieht es mit der grün-gelben Farbgestaltung „giftig“ aus, aber Thriller, in denen es um eine Vergiftung geht, sind schließlich nichts Besonderes. Und das wäre schade gewesen, weil mir das Buch recht gut gefallen hat. Zum Glück wurde mir „Toxin“ vom Verlag vorgeschlagen und zur Verfügung gestellt.

Eine Besonderheit dieses Thrillers liegt darin, dass er sich hauptsächlich um ganz aktuelle Themen wie den Klima-Wandel, das Auftauen der Permafrost-Böden und moderne Medikamenten-Entwicklung dreht. Dabei wurden die beiden Autorinnen zum Teil von wahren Begebenheiten inspiriert. Hierzu gibt es auch einen Anhang am Ende des Buchs, in dem die realen Fakten gut verständlich erklärt werden.

Ich bin anfangs etwas schwer in die Geschichte hinein gekommen, da es doch recht viele Fakten und Namen zu behalten gilt. Aber es lohnt sich trotzdem weiter zu lesen. Die Spannung wächst nach und nach. An manchen Stellen fand ich es schon richtig gruselig, wenn man sich überlegt, dass sich Dinge tatsächlich so ähnlich ereignen könnten.
Neben den aktuellen Themen „menschelt“ es in diesem Thriller aber auch noch heftig. Die handelnden Figuren werden beispielsweise auch von Eifersucht, Neid, Habgier und Geltungssucht geplagt. Das alles wird zu einer ausgesprochen interessanten, spannenden Erzählung verwoben.

Der Schreibstil ist flüssig und die Personen werden gut geschildert. So liest man sich – nach einiger Eingewöhnung – rasch fest und mag das Buch nicht mehr so schnell aus der Hand legen. Zumal die Geschichte an einigen Punkten eine überraschende Wendung nimmt.
Daher kann ich „Toxin“ allen Leser*innen empfehlen, die eine spannende Lektüre mit aktuellem Bezug suchen. Ich habe mich beim Lesen auf jeden Fall sehr gut unterhalten.

Wie schon oben gesagt, wurde mir das Buch vom Verlag zur Verfügung gestellt. Das hat mein Urteil aber nicht beeinflusst.