Rezension: „Der Sommer der Freiheit“ von Heidi Rehn

Der Sommer der Freiheit

Titel: Der Sommer der Freiheit
Autorin: Heidi Rehn
Roman, TB, 666 Seiten
vorgestellt von: Ann-Bettina Schmitz

Die Autorin: Heidi Rehn ist verheiratet und lebt in München. Sie hat Germanistik, Geschichte, Kommunkationswissenschaften und BWL studiert. Nach dem sie einige Zeit als Dozentin an der Universität München gearbeitet hat, war sie PR-Beraterin und freie Journalistin. In dieser Zeit begann sie auch mit dem Schreiben von Büchern, dem sie sich mittlerweile ganz widmet. Bisher hat sie eine Reihe historischer Romane veröffentlicht.

Das Buch: Selma ist die Tochter eines Reichstagsabgeordneten und angesehenen Zeitungsverlegers. Für eine junge Frau zu dieser Zeit höchst ungewöhnlich, hat sie gerade den Führerschein gemacht.
Wie jedes Jahr verbringt die Familie die Sommerfrische in Baden-Baden. Da Selmas Verlobter es aus beruflichen Gründen nicht schafft nachzukommen, schickt er ihr zum Trost sein Auto. Auf einem Ausflug in das Elsass lernt Selma den französischen Fotografen Robert kennen. Doch dann bricht der 1. Weltkrieg aus.

Zu Beginn des Romans lernt der Leser die handelnden Personen nach und nach kennen. Selma, die typische Tochter aus reichen Haus, mit einem adligen Rechtsanwalt verlobt, die sich vorwiegend für Mode, Klatsch und Tratsch und Partys interessiert. Ihre Mutter, die nur um sich selbst kreist. Der Vater, der versucht zwischen den Frauen der Familie zu vermitteln. Die ausgesprochen emanzipierte Großmutter, die nach außen die nette alte Dame gibt.

In Baden-Baden lernt Selma Charlotte kennen. Charlotte ist zwar im selben Alter wie Selma, hat aber vollkommen andere Interessen. Sie ist handwerklich und technisch begabt, plant ein technisches Studium und kann mit Partys überhaupt nichts anfangen. Trotzdem werden die beiden jungen Frauen gute Freundinnen.

Auf einem gemeinsamen Ausflug ins Elsass lernen sie den charmanten, gutaussehenden, französischen Fotografen Robert kennen. Doch dann bricht der 1. Weltkrieg aus und stellt das Leben aller vollkommen auf den Kopf. Aus dem sorglosen Society-Girl Selma wird nach und nach eine verantwortungsbewusste, unabhängige junge Frau.

Der Roman beschreibt Selmas Leben, das ihrer Familie und ihrer Freunde Charlotte und Robert bis kurz nach dem Ende des 1. Weltkriegs. Er beschreibt die dramatischen gesellschaftlichen Veränderungen dieser Zeit, die sowohl durch den Weltkrieg als auch durch die rasante technische Entwicklung hervorgerufen werden. Die Figuren und ihre Lebensumstände werden so anschaulich und glaubhaft geschildert, dass man sich wie auf einer Zeitreise in diese Epoche fühlt. Es ist sehr interessant zu sehen, wie die einzelnen Personen höchst unterschiedlich auf die Ereignisse reagieren.

„Der Sommer der Freiheit“ ist ein ausgesprochen interessanter, spannend zu lesender Roman für alle, die sich für diese Zeit interessieren.

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