Rezension: „Aus Syrien geflüchtet“ von Seif Arsalan und Annette Weber

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Titel: Aus Syrien geflüchtet
Autoren: Seif Arsalan und Annette Weber
Autobiografischer Jugendroman ab 13 Jahre, TB 143 Seiten, auch als eBook erhältlich

Die Autoren: Seif Arsalan ist das Pseudonym eines jungen Mannes, der vor ca. 2 Jahren aus Syrien nach Deutschland geflohen ist. Er ist 20 Jahre alt und stammt aus der Stadt Duma. Seif schreibt unter Pseudonym, damit seine noch in Syrien lebende Familie keine Probleme bekommt. Da sein Schulabschluss aus Syrien hier nicht anerkannt wird, bereitet er sich zurzeit auf das deutsche Abitur vor. Anschließend möchte er Mechatronik studieren.

Annette Weber arbeitet beim Verlag an der Ruhr und betreut dort die jugendlichen Autoren.

Das Buch: In diesem autobiografischen Buch erzählt Seif von seinem Leben in Syrien und seiner Flucht zusammen mit seiner Mutter über Griechenland nach Deutschland. Er erzählt von seinen Erfahrungen in dem für ihn fremden Land, von Leuten, die ihm geholfen haben und von bürokratischen Problemen.

Das Buch wird vom Verlag an der Ruhr in der Reihe „K.L.A.R. Reality“ herausgebracht. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Jugendromanen, in denen Jugendliche von ihren Erfahrungen in besonderen Lebenssituationen berichten.

„Aus Syrien geflüchtet“ ist in einer sehr einfachen Sprache gehalten und mit 143 Seiten auch nicht sehr umfangreich. Daher eignet sich der Roman sehr gut als Lektüre auch für jüngere Schüler oder solche, die keine begeisterten Leser sind.

Durch die einfache, klare Sprache wirkt die Erzählung sehr authentisch und eindrücklich. Hier werden die Flucht und das Ankommen in Deutschland einmal nicht von einem äußeren Beobachter, sondern von einem Betroffenen selber erzählt.

Jugendliche können sich sicher sehr gut mit Seif identifizieren. Aus einem anonymen und eher abstrakten Flüchtling wird in diesem Roman ein Mensch aus Fleisch und Blut in einem ähnlichen Alter.

„Aus Syrien geflüchtet“ eignet sich bestimmt auch gut als Schullektüre und dürfte zum Abbau von Vorurteilen beitragen.

Kritisieren muss ich allerdings die Leimbindung. Wenn diese schon bei mir, einem mit Büchern vorsichtig umgehenden Erwachsenen, fast auseinanderfällt, was passiert dann wohl beim Handling durch Jugendliche?

Davon abgesehen, kann ich „Aus Syrien geflüchtet“ absolut empfehlen. Auch wenn sich der Roman vor allem an Jugendliche wendet, ist er auch für Erwachsene interessant zu lesen.