Rezension: „Body Count“ von Barbara Nadel

body-count160

Titel: Body Count
Autorin: Barbar Nadel
TB, 406 Seiten, Englisch, auch als gebundenes Buch oder eBook erhältlich

Die Autorin:
Die britische Autorin Barbara Nadel wurde in London geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung als Schauspielerin und arbeitete im Gesundheitsbereich. Seit mehr als 20 Jahren widmet sie sich nur noch dem Schreiben. Sie schreibt Krimis und historische Kriminalromane. Für ihre Bücher erhielt sie mehrere Preise.

Das Buch: „Body Count“ ist der 16. Band der Serie um den Istanbuler Kommissar Çetin Ikmen. Die einzelnen Bände können aber separat gelesen werden, da sie jeweils eine abgeschlossene Kriminalgeschichte enthalten. Leider sind nur einige dieser Bücher in deutscher Übersetzung erschienen. „Body Count“ gehört nicht dazu.

Am 21. Januar wird in dem armen, multikulturellen Istanbuler Viertel Tarlabaşi eine Leiche gefunden, deren Kopf fast abgeschnitten ist. Ikmen und seine Kollegen finden keine Hinweise auf einen möglichen Täter. Aber am 21. Februar gibt es eine neue Leiche. Ebenso am 21. März. Während die Zahl der Toten jeden Monat steigt, fragen sich die Polizisten verzweifelt, welche Bedeutung die Zahl 21 hat.

Die Istanbul-Krimis von Barbara Nadel sind einerseits extrem spannend, andererseits entführen sie die Leser*innen in eine exotische Welt. Sie beschreibt das Vielvölkergemisch in Istanbul sehr anschaulich und mit großer Empathie für die einzelnen Volksgruppen. Da die Ikmen-Krimis in der Gegenwart spielen, erfahren die Leser*innen gleichzeitig einiges über das Leben in der Türkei.

Çetin Ikmen, Mehmet Süleyman, Ayşe Farsakoğlu und Arto Sarkisian gehören zum Stammpersonal dieser Krimis. Sie sind sehr unterschiedliche, eigenwillige Persönlichkeiten. Hinzu kommen noch die Familien von Ikmen und Süleyman. Diese Personen werden von der Autorin so überzeugend beschrieben, dass man sie direkt vor sich sieht. Spätestens nach dem zweiten Band sind sie gute alte Bekannte.

Das Stammpersonal der Krimis wird in jedem Band durch andere Personen ergänzt, die meist zu unterschiedlichen Volksgruppen gehören. Die jeweiligen Kulturen und Bräuche spielen oft eine große Rolle in den Krimis. So auch hier in „Body Count“.

Mir hat „Body Count“ ebenso wie frühere Krimis von Barbara Nadel sehr gut gefallen. Da es zu diesem, 2014 erschienenen Band leider (noch) keine Übersetzung gibt, kann ich ihn nur Krimi-Freunden mit sehr guten Englischkenntnissen empfehlen. Unter dieser Voraussetzung ist „Body Count“ aber ein absoluter Lesetipp für Krimifans.

Hier sind zwei Ikmen-Krimis, die es in einer deutschen Übersetzung gibt:
Stille Wasser
Der gläserne Käfig