Titel: Gute Ganztagsschulen entwickeln – Zwischenbilanz und Perspektiven
Autor*innen: Dr. Thomas Bäumer, Dr. Nicole Hollenbach-Biele, Prof. Dr. Werner Jann, Prof. i. R. Dr. Klaus klemm, Dr. Tobias Linberg, Prof. Dr. Falk Radisch, Dr. Markus Seyfried, Anja Miriam Simon, Dr. Christine Steiner, Prof. Dr. Olaf Struck, Prof. i. R. Klaus-Jürgen Tillmann, Dr. Dirk Zorn
Sammlung von Fachaufsätzen, Verlag Bertelsmannstiftung, broschiert, 255 Seiten
Die Autor*innen: Alle Autor*innen sind Fachleute, die sich seit Jahren in der einen oder anderen Form mit Bildung, Bildungsmanagement, Bildungsforschung, Schulentwicklung oder Qualitätsmanagement beschäftigen.
Das Buch: „Gute Ganztagsschulen entwickeln“ geht den folgenden Fragen nach:
Wie entwickelt sich der Ausbau der Ganztagsschulen in Deutschland?
Welche Erfahrungen haben Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen bisher gesammelt?
Wo stößt das ganztägige Lernen heute noch an Grenzen?
Was benötigen Ganztagsschulen, um ihr Potenzial wirklich entfalten zu können?
Woran lässt sich die Qualität von Ganztagsschulen festmachen?
Aktuelle Forschungsergebnisse, umfangreiches Zahlenmaterial und kurze Porträts ausgesuchter Ganztagsschulen sollen diese Fragen beantworten.
„Gute Ganztagsschulen entwickeln“ ist eine wirklich sehr umfangreiche, viele Aspekte behandelnde Sammlung von Fachartikeln. Jeder Artikel wird von einer umfassenden Literatursammlung zum jeweiligen Thema gefolgt.
Interessant sind auch die Schulporträts, weil sie die praktische Umsetzung zeigen. Dabei wird sowohl auf Probleme beim Start des Ganztagsbetriebs als auch auf die Weiterentwicklung und die bisherigen Erfahrungen eingegangen.
Mein Fazit: Es gibt noch kein allgemeingültiges Konzept für die Ganztagsschule. Der Ganztagsbetrieb sieht an jeder Schule anders aus. Aber sowohl die Lehrer als auch die Eltern sind mehrheitlich mit den Ganztagsangeboten zufrieden, auch wenn sicher noch Verbesserungsbedarf besteht.
Sprachlich ist diese Artikel-Sammlung leider weniger gelungen. So müssen die Leser*innen sich mit dem „typisch deutschen Wissenschaftlerkauderwelsch“ herumärgern.
Beispiel:
„Die Analysen basieren auf Längsschnittanalysen, die in von Mehrebenenmodellen mit multipel imputierten Datensätzen umgesetzt wurden.“
Sehr unschön ist auch eine krampfige Ausdrucksweise, wie beispielsweise „unterrichtliche Angebote“ statt Unterrichtsangebote.
Bei der Vielzahl der Autor*innen ist natürlich auch die Sprachqualität unterschiedlich. Generell kann man aber leider sagen: „Viele deutsche Wissenschaftler schaffen es immer noch nicht, sich allgemeinverständlich und gut lesbar auszudrücken“.
Wem würde ich dieses Buch empfehlen? Es ist sicher eine lohnenswerte Lektüre für alle Lehrer*innen und Schulleitungen, die sich mit der Frage Ganztagsschule auseinandersetzen wollen oder müssen. Lehramtsstudent*innen gibt es einen interessanten Einblick in die Problematik.
Dieses Buch wurde mir für diese Rezension vom Verlag Bertelsmann Stiftung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Das hat meine Meinung zu dem Werk aber nicht beeinflusst.
Auf das Buch bezogene Werbung:
Homepage des Verlags Bertelsmann Stiftung: www.bertelsmann-stiftung.de/verlag