Rezension: „Westwall“ von Benedikt Gollhardt

Cover des Thrillers "Westwall"

Titel: Westwall
Autor: Benedikt Gollhardt
Thriller, TB, 464 Seiten, auch als eBook oder Hörbuch erhältlich, Penguin Verlag

Der Autor: Benedikt Gollhardt lebt mit seiner Familie in Köln. Nach seinem Studium der Ethnologie arbeitete er zuerst als Journalist. Schließlich wandte er sich sehr erfolgreich dem Drehbuchschreiben zu. So war er beispielsweise für „Türkisch für Anfänger“ verantwortlich. „Westwall“ ist sein Debütroman.

Das Buch: Die Polizeischülerin Julia lernt den ausgesprochen attraktiven Nick kennen, zufällig, wie sie denkt. In ihrer ersten gemeinsamen Nacht sieht sie auf seinem Rücken ein riesiges, tätowiertes Hakenkreuz. Sie muss anschließend auch noch feststellen, dass er sich ihr unter einem falschen Namen vorgestellt hat. Sie gerät in einen albtraumhaften Strudel von Ereignissen, die sie in die menschenleeren Wälder der Eifel und in ihre eigene Vergangenheit führen.

Der Westwall ist eine alte, 630 km lange Befestigungsanlage im Westen Deutschlands aus der Nazizeit. Sie bestand aus Bunkern, Tunneln und Panzersperren aus Beton und Stahl, den sogenannten Drachenzähnen. Die stehen heute noch auf den Wiesen und in den Wäldern.

„Westwall“ trifft mit dem Thema alte und neue Nazis den Nerv der Zeit und ist dabei bis zur letzten Seite unheimlich spannend. Der Roman spielt auf verschiedenen Zeitebenen, was anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist.

Die Hauptfigur, um die sich die Handlung entwickelt, ist die Polizeischülerin Julia Gerloff. Aber der Roman enthält noch eine beträchtliche Zahl spannender, sehr gut ausgearbeiteter Figuren. Bei vielen von ihnen sieht man beim Lesen neben den guten auch die schlechten Eigenschaften bzw. umgekehrt bei den „Bösen“. Nur die Mitglieder der Truppe im Wald sind etwas sehr klischeehaft ausgefallen.

Die Handlung nimmt oft überraschende Wendungen, sodass am Ende ein reines Verwirrspiel herauskommt. Ich habe beim Lesen mit und um Julia gebangt, wusste dann aber auch nicht, wem sie noch vertrauen kann.

„Westwall“ ist ein Thriller, in dem man sich schnell festliest, und dann Probleme hat, das Buch zur Seite zu legen. Allerdings ist der Roman teilweise doch recht brutal.

Ich kann „Westwall“ allen empfehlen, die eine spannende Lektüre mit aktuellem politischen Bezug suchen.

Dieses Buch wurde mir für die Rezension vom Penguin Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Das hat aber meine Meinung zu dem Buch nicht beeinflusst.

Auf das Buch bezogene Werbung:
Verlagshomepage: www.pengun-verlag.de
Wikipedia-Seite des Autors: https://de.wikipedia.org/wiki/Benedikt_Gollhardt