Rezension: „Aller toten Dinge sind drei“ von Bent Ohle

Cover des Krimis "Aller toten Dinge sind drei"

Titel: Aller toten Dinge sind drei – Elsa van Graafs erster Fall in Uplengen
Autor: Bent Ohle
Landfrauenkrimi, TB, 207 Seiten, auch als eBook erhältlich, Landwirtschaftsverlag

Der Autor: Bent Ohle wuchs in Braunschweig auf und studierte in Potsdam-Babelsberg Film- und Fernsehdramaturgie. Sein Jugendroman „Der Feuerbock“ wurde 2008 mit dem Jugendliteraturpreis der deutschen Landwirtschaft ausgezeichnet. Im Jahr 2011 erhielt Bent Ohle den Gong-Krimipreis. 2015 wurde sein Krimi „Inselblut“ unter dem Titel „Tod auf der Insel“ für das ZDF verfilmt.

Das Buch: Am Morgen vor dem Herbstmarkt in Uplengen (Ostfriesland) finden drei Männer des Ortes je ein Holzbrett, auf dem ihr Geburts- und Todestag steht, vor der Haustür. Der Todestag soll der nächste Tag sein. Elsa van Graaf ist als Assistentin der Präsidentin des Landfrauenverbandes zur Eröffnung des Herbstmarktes gekommen. Und schon steckt sie in ihrem ersten Fall.

Als erstes fällt das etwas ungewöhnliche, aber interessante Format dieses Taschenbuchs auf. Das Cover ist recht schlicht gehalten und in angenehmen Farben gestaltet. Allerdings werden für meinen Geschmack entschieden zu viele Großbuchstaben verwendet – es gibt bei reichlich Text kaum etwas in „normaler“ Schreibweise.

Anfangs fand ich es etwas verwirrend, dass der Erzähler immer von „Astrid“ und „Elsa“ spricht, diese aber von allen als „Frau Stegmeier“ bzw. „Frau van Graaf“ angesprochen werden. Nach einiger Zeit hatte ich mich zwar daran gewöhnt, der Sinn ist mir allerdings bis zum Schluss nicht aufgegangen.

Elsa van Graaf soll wohl so eine Art jüngere Miss Marple sein. Das wirkt aber an vielen Stellen etwas an den Haaren herbei gezogen und unrealistisch. Mir ist auch nicht klargeworden, warum Elsa sich überhaupt in den Fall einmischt. Sie und ihre Chefin sind schließlich überhaupt nicht betroffen. Sie kennt die Leute in Uplengen auch nicht näher.

Streckenweise ist dieser Ostfriesenkrimi durchaus spannend. Die Auflösung konnte mich aber nicht wirklich überzeugen. Interessant und teilweise recht humorvoll sind die Dialoge, in denen zum Teil auch Dialekt gesprochen wird.

Daher kann ich diesen Landfrauenkrimi nur denjenigen Leser*innen empfehlen, die keinen großen Wert auf Logik und Realitätsnähe legen.

Das Buch wurde mir für diese Rezension vom Landwirtschaftsverlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Das hat meine Meinung zu dem Krimi aber nicht beeinflusst.