Rezension: „Eskapaden“ von Martin Walker

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Titel: Eskapaden
Autor: Martin Walker
Übersetzer: Michael Windgassen
Regional-Krimi, TB, 393 Seiten, auch als eBook und als Hörbuch erhältlich

Der Autor: Der schottische Schriftsteller, Historiker und Journalist Martin Walker hat 25 Jahre lang für die britische Zeitung „The Guardian“ geschrieben. Er lebt heute abwechselnd in Washington und im Périgord.

Das Buch: Bruno ist Chef de Police in einem kleinen Ort im Périgord. Er wird zu der Geburtstagsfeier eines Nationalhelden eingeladen. Leider verstirbt dort einer der Gäste. Bruno glaubt nicht wirklich an einen natürlichen Tod, auch wenn er das Gegenteil nicht beweisen kann.

„Eskapaden“ ist der achte Band rund um den Chef de Police Bruno. Es war der erste Band, den ich gelesen habe. Das ist im Prinzip unproblematisch. Man versteht die Geschichte auch ohne die ersten Bände zu kennen. Es wird aber auch der letzte Band bleiben, den ich von dieser Reihe lese.

Die Geschichte ist zwar nett erzählt, mit interessanten Charakteren und viel Lokal-Kolorit. Frankreichfans werden wahrscheinlich begeistert sein. Aber als Krimi ist „Eskapaden“ absolut langweilig. Zwar gibt es ganz am Anfang einen Toten und später einen Unfall mit einem Todesopfer, aber keine Spannung. Die Geschichte mäandert so vor sich hin – mit viel Wein, viel Jagd und viel Essen. Ich habe dann nach ungefähr der Hälfte des Buches abgebrochen.

Ich könnte „Eskapaden“ also höchstens passionierten Jägern und Frankreichfans empfehlen. Dann aber auch nicht als Krimi, sondern als nette Geschichte.

3 Gedanken zu „Rezension: „Eskapaden“ von Martin Walker

  1. Julia

    Du hast ein bisschen Pech gehabt, weil du den schlechtesten Krimi der Reihe erwischt hast. Allerdings sind die Probleme typisch für die Entwicklung der Reihe: „Super-Bruno“ wird als strahlender Held gezeichnet, dabei ist er aus moralischer Sicht alles andere als makellos und seine Frauengeschichten nehmen immer mehr Platz ein. Und die Kriminalfälle werden immer schlechter, der hier geht nämlich auch mit der im Buch gebotenen „Auflösung“ von vorne bis hinten nicht auf (Details dazu findest du in meiner Rezi: https://juliasbuchblog.blogspot.com/2016/10/martin-walker-eskapaden.html). Zudem kann Walker zwar Atmosphäre erzeugen, aber keine Actionszenen schreiben, auch wenn jeder Band mit einer solchen endet. Insofern: wenn du das Buch noch zur Hand hast, lies den Schluss, wenn du dich etwas amüsieren willst. Da wird nämlich „Super-Bruno“ in letzter Sekunde gerettet, indem ein Roboterstier den Bösewicht platttrampelt, bevor dieser den völlig naiven Chef de Police über den Haufen schiessen kann. Habe vom Diogenes-Verlag selten so etwas absurder gelesen…

    LG, Julia

    • Ann-Bettina Schmitz Autor des Beitrags

      Hallo Julia,
      ich war gerade mal auf deinem Blog schauen, was du sonst noch dazu zu sagen hast. Nun glaube ich, dass dieser Bruno eh nicht mein Fall gewesen wäre, selbst wenn der Krimi spannender wäre. Da war der Abbruch wohl definitiv die richtige Entscheidung 🙂
      Herzliche Grüße
      Ann-Bettina

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