Rezension: „Dicke Biber“ von Bettina Balàka

Cover des Kinderbuchs "Dicke Biber"

Titel: Dicke Biber – ein Naturschutz-Krimi
Autorin: Bettina Balàka
Illustratorin: Raffaela Schöbitz
Kinderbuch, ab 8 Jahre, Hardcover, 264 Seiten, auch als eBook erhältlich, leykam Verlag

Die Autorin: Bettina Balàka wurde in Salzburg geboren. Sie schreibt seit etwa 30 Jahren Bücher über Natur, Tiere und Geschichte. Seit 1863 war der Biber in den Donauauen ausgerottet. In den 1980er Jahren startete dort ein, in der Zwischenzeit erfolgreiches Wiederansiedlungsprojekt für Biber. Daher kann die Autorin bei ihren täglichen Hundespaziergängen diese faszinierenden Tiere und ihre Spuren in der Landschaft live erleben.

Das Buch: Pico stehen die schlimmsten Sommerferien aller Zeiten bevor. Statt einen All-Inklusive-Urlaub am Mittelmeer zu buchen, wollen seine Eltern die Ferien in einer modrigen Hütte in der Nähe eines Naturschutzgebietes in den Auen verbringen. Als Lichtblick erweist sich die Nachbarstochter Juanita. Mit ihr erkundet Pico die Gegend und lernt viel über Natur und Tiere, besonders auch über die Biber. Diese sind bei vielen Menschen in der Nachbarschaft unbeliebt, weil sie Bäume fällen, Karotten stehlen und angeblich die Fische wegfressen. Da wundert es niemanden, dass eines Tages das älteste Biber-Männchen Flumi erschlagen aufgefunden wird. Können Pico und Juanita den Schuldigen finden?

Das aus Picos Sicht humorvoll geschriebene Buch ist eine nette Geschichte über das Leben und die Probleme Heranwachsender – erste Liebe, Abgrenzung und die Übernahme von Verantwortung. Bei allem spielt die Natur eine große Rolle. Den Untertitel „Naturschutz-Krimi“ halte ich aber für einen Etikettenschwindel. Die kriminelle Handlung – die Tötung des Biber-Männchens Flumi – geschieht erst ganz zum Schluss des Buches und nimmt auch nicht viel Raum ein. Statt dessen lernen die Leser*innen viel über Biber und andere Tiere.

Aus der Sicht deutscher Leser gibt es bei diesem Buch ein Problem mit deutschem Deutsch und österreichischem Deutsch.
Beispiel:
„… sie (die Fasane) geschlachtet hätten werden sollen“ ist für deutsche Ohren eine verdrehte Satzstellung. Man würde erwarten: „… hätten geschlachtet werden sollen“.
In wie weit man dies bei einem Kinderbuch als Problem ansieht, ist Geschmackssache.

Das Buch ist mit sehr schönen, inhaltlich passenden Illustrationen versehen. Bis auf die acht Farbseiten sind diese schwarz-weiß. Die ansprechende Gestaltung des Covers macht neugierig und dürfte alle an Natur Interessierten ansprechen.

Ich kann das Buch allen empfehlen, die eine nette Jugendgeschichte mit viel Natur und Tieren suchen.