Interview mit Carolin Wahl, Autorin des Buches „Mondscheinküsse halten länger“

Ich freue mich heute Carolin Wahl in der ABS-Lese-Ecke zum Autoreninterview begrüßen zu können. Sie ist sicher die jüngste Autorin, die ich bisher hier hatte. Carolin Wahl studiert in München und hat im Oktober 2013 ihr erstes Buch „Mondscheinküsse halten länger“ herausgebracht.

Kannst du uns kurz erzählen, um was es in „Mondscheinküsse halten länger“ geht?
Das Buch handelt, um es ganz grob zu sagen, von Lene Stengler, die 16 Jahre alt ist und versucht ihr (Liebes-)Leben auf die Reihe zu bekommen. Darüber hinaus springt sie für eine Freundin bei dem legendären „GPS-Wanderwochenende“ in der Schule ein und kommt nicht mit ihrem Schwarm, sondern dem größten Idioten der Schule in ein Zweierteam.
Das Buch ist chaotisch, unterhaltend und soll vom Alltag ablenken.

Der Titel klingt ja sehr romantisch. Bist du ein romantischer Typ?
Ja, total. Ich finde, Romantik gehört einfach zu jeder Liebesbeziehung.
Aber ich persönlich mag viel mehr kleinere Gesten und nicht die offensichtlichen roten Rosen. Romantik des Alltags, sozusagen.

Wie bist du auf die Idee gekommen ein Buch zu schreiben?
Das war eigentlich ein fließender Prozess und am Anfang keine bewusste Entscheidung. Ich habe mich nie hingesetzt und gesagt: „So, jetzt schreibe ich ein Buch.“
Stattdessen war ich bei einer Online-Community und hatte Anfänge meiner Ideen hochgeladen. Eine von diesen Ideen stieß auf viel Zuspruch und die Mädchen wollten wissen, wie es weitergeht. Dank des Ansporns habe ich schließlich meine erste Geschichte mit 220 Seiten fertiggestellt.
„Mondscheinküsse halten länger“ ist mein viertes, fertiggestelltes Manuskript.

Was sagen deine Freunde und Freundinnen dazu, dass du ein Buch geschrieben hast?
Die freuen sich natürlich. Viele waren ja von Anfang an dabei, als ich ihnen immer wieder Geschichten zum Lesen gegeben habe und das war in der siebten Klasse. Deswegen freut es sie natürlich umso mehr, dass sich mein großer Traum so schnell schon erfüllt hat!

War das nicht schwierig, neben Schule oder Studium ein Buch zu schreiben?
Ja, war es. Neben der Schule war es definitiv einfacher, weil mein Lernaufwand im Vergleich zum Studium nicht so hoch war, aber es lässt sich nur schwer kombinieren. Ich nutze während des Studiums sehr intensiv meine Semesterferien und teilweise noch den Anfang eines neuen Semesters – 8 Wochen vor der Prüfung wird aber jegliche Schreibaktivität eingestellt.

Wie bist du an deinen Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf gekommen?
Ich habe das Glück bei einem sehr engagierten Agenten untergekommen zu sein, der gemeinsam mit mir das Manuskript aufpoliert und schließlich bei verschiedenen Verlagen angeboten hat. Letztendlich ist es seinem Einsatz zu verdanken, dass es geklappt hat.

Du hast ja auch mit deinem Buch schon Preise gewonnen: 1. Platz (Jurywertung) und 2. Platz (Expertenvoting) „Panem-Schreibwettbewerb“ 2012. Wie bist du dazu gekommen an dem Wettbewerb teilzunehmen?
Oh, das weiß ich gar nicht mehr so genau. Ich schätze, ich habe die Ausschreibung im Internet gesehen und mich direkt angemeldet, um mitzumachen.
Dass die Geschichte so erfolgreich war, liegt an den vielen Lesern und Menschen, die abgestimmt und mir somit eine Chance auf die Top 10 ermöglicht haben.

Haben dir die Preise, abgesehen vom angenehmen Effekt auf das Selbstwertgefühl 🙂 , etwas eingebracht? Preisgeld, Aufmerksamkeit, Kontakte?
Das tolle an Schreibwettbewerben ist, dass man sich ausprobieren kann. Ich habe wirklich viel experimentiert, was Stile, Perspektiven und Themen betrifft. Und meistens verlangen die Anforderungen keine allzu lange Geschichte. Man muss also auf einer begrenzten Seitenzahl eine Geschichte so transportieren, dass sie etwas im Leser auslöst.
Der ein oder andere Wettbewerb gab auch ein kleines Preisgeld und im Lebenslauf für die Verlage macht sich eine Liste mit Wettbewerben natürlich auch nicht schlecht, aber tatsächlich ist für mich der Faktor Leute zu unterhalten oder zu bewegen etwas größer. Das war mir schon immer mein wichtigstes Anliegen.

Du studierst in München auf Lehramt. Willst du Deutschlehrerin werden?
Das ist mein Plan, ja. Wenn sich etwas anderes ergibt, dann wird man das zu gegebener Zeit sehen.

Ich habe von dir zwar ein Video auf YouTube gefunden aber keine Homepage und keinen Blog oder Hinweis auf einen Facebook-Account. Hast du die so gut versteckt oder gibt es sie wirklich nicht?
Ohje, ich glaube es wird Zeit, dass ich mich um so etwas kümmere. Du hast Recht: Ich habe keine Homepage und keinen Blog, dafür fehlt mir einfach die Zeit.
Allerdings habe ich eine „Carolin Wahl – Autorin“ Seite auf Facebook, auf der ich regelmäßig aktiv bin. Es war die logische Konsequenz, weil ich Leute, die sich auf meiner privaten Seite herumtreiben, nicht immer mit meinen Neuigkeiten zwecks Schreibwelt nerven wollte.

Planst du schon ein neues Buch? Wenn ja, um was wird es in diesem Buch gehen?
Ja, es sind mehrere Sachen in Planung. Ein Herzensprojekt, an dem ich gerade dran bin, wird sogar sehr bald ein Zuhause in einem Verlag finden.
Aber solange noch nichts in trockenen Tüchern ist, darf ich leider nicht darüber sprechen…

Vielen Dank für das Interview, Carolin Wahl. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg, sowohl für dein Studium als auch mit deinen Bücher.

Danke für die nette Interviewanfrage, ich habe mich sehr darüber gefreut.

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