Rezension: „Aller Anfang ist Apulien“ von Kirsten Wulf

Titel: Aller Anfang ist Apulien
Autorin: Kirsten Wulf
Roman, TB, 318 Seiten
vorgestellt von: Ann-Bettina Schmitz

Die Autorin: Die ursprünglich aus Hamburg stammende Kirsten Wulf arbeitete als Journalistin in Mittel- und Südamerika, in Portugal und Israel. Seit 2003 lebt und schreibt sie in Italien, erst in Lecce, später in Genua. „Aller Anfang ist Apulien“ ist ihr erster Roman.

Das Buch: Als Elena ausgerechnet an ihrem 40. Geburtstag herausfindet, dass ihr Mann sie betrügt, packt sie kurzentschlossen ihren Sohn und flüchtet zu ihrem Onkel nach Süd-Italien. Onkel Giggi ist Antiquitätenhändler und begeisterter Hobbykoch. Er nimmt sie in seinen barocken Palazzo auf, später stößt noch der Maler Michele hinzu. Es entwickelt sich eine turbulente Wohngemeinschaft. Michele sucht den Absender einer alten Postkarte, die sein Leben verändern wird. Elena und Michele entdecken ein dunkles Geheimnis, dass die ganze kleine apulische Stadt erschüttert.

„Aller Anfang ist Apulien“ entführt den Leser in die süditalienische Provinz. Die Umgebung ist so stimmungsvoll und detailreich beschrieben, dass man sich nach Apulien und mitten in das Geschehen versetzt fühlt. Trotzdem geht die Handlung flott voran und es kommt keine Langeweile auf.

Neben Elena und Michele ist Onkel Giggi eine tragende Figur der Geschichte. Er ist ein liebenswürdiger, lebenslustiger und optimistischer Chaot. Elenas Flucht vor ihrem untreuen Ehemann und Micheles Suche nach dem Absender der Postkarte verbinden sich zu einer turbulenten Geschichte, die immer wieder unerwartete Wendungen nimmt und sich von einer einfachen „Sie-verlässt-ihn“-Story zu einer komplexen Handlung mit aktuellen, gesellschaftskritischen Zügen entwickelt.

Der Roman ist eine locker geschriebene, wunderbar zu lesende Geschichte. Neben dem eigentlichen Lesevergnügen bietet er in unterhaltsamer Form Einblicke in gesellschaftliche Zusammenhänge.

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