Rezension: „Tatort Karlsfelder See“ von Ruth M. Fuchs

Cover des Krimis "Tatort Karlsfelder See"

Titel: Tatort Karlsfelder See – Ein Krimi aus dem Dachauer Moos
Autorin: Ruth M. Fuchs
Krimi, TB, 329 Seiten, Raposa Verlag, auch als eBook erhältlich

Die Autorin: Ruth M. Fuchs lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in der Nähe von Dachau. Ursprünglich verstand sie sich als bildende Künstlerin, veröffentlichte aber 2003 auf Anregung des Eulenverlags ihr erstes Buch. Mittlerweile ist sie eine anerkannte Autorin. Erste Erfolge erzielte sie mit ihrer bezaubernden Märchenkrimi-Reihe um den Elfen-Detektiv Erkül Bwaroo. Mittlerweile hat sie ihr Repertoire um Krimis in der realen Gegenwart ihrer bayrischen Heimat ergänzt. „Tatort Karlsfelder See“ ist ihre neuste Veröffentlichung. Ein Interview mit der Autorin könnt ihr hier lesen.

Das Buch: Ausgerechnet am idyllischen Karlsfelder See findet die pensionierte Lehrerin Annamirl Hofstetter eine Leiche. Starb die alte Frau eines natürlichen Todes oder wurde sie ermordet? Hauptkommissar Auerbach verbittet sich jede Einmischung der Krimi-begeisterten Rentnerin. Doch es bleibt nicht bei dieser einen Toten. Für Annamirl steht fest, sie muss den Täter finden, bevor es noch mehr Tote gibt.

Beim Lesen wurde ich sofort in die Handlung hineingezogen. Dabei erzählt die Autorin die Geschichte ebenso spannend wie witzig. Der Witz liegt zum Teil an der Konstellation der Figuren. Die Rentnerin Annamirl kennt als ehemalige Lehrerin einfach viele Leute in Karlsfeld, oft waren sie bei ihr in der Schule. Daher können die meisten sich auch nicht wirklich gegen sie durchsetzen. Zu ihren ehemaligen Schülern gehört auch Patrick, der Mitarbeiter von Kommissar Auerbach und der Freund von Annamirls Mieterin.

Kommissar Auerbach kennt Annamirl schon – sie hatte vor einiger Zeit schon zwei Mordopfer gefunden und sich, zu Auerbachs Ärger, heftig in die Aufklärung des Falls eingemischt und ihn schließlich gelöst. Auch jetzt lässt ihr die Neugier keine Ruhe, erst Recht nicht, nachdem eine weitere Leiche gefunden wird.

Zu Beginn des Buches und mehrmals zwischendurch kommt ein Mörder durch Tagebuch-Einträge zu Wort. Das ist ein interessanter Wechsel der Perspektive.

Im Verlauf der Geschichte legt die Autorin eine Reihe falscher Spuren. Ich zumindest hatte mehrmals das Gefühl, alles zu durchschauen – nur um dann zu merken, dass es doch ganz anders ist. Daher bleibt das Buch bis zuletzt spannend.
Ich habe mich beim Lesen dieses Krimis sehr gut unterhalten, es war nur etwas schwierig zwischendurch immer mal wieder eine notwendige Pause zur Erledigung anderer Dinge einzulegen 🙂 Dabei ist dieser Krimi zwar spannend, aber nicht unnötig brutal.

Am Ende des Buches gibt es ein kleines Wörterbuch Bayrisch – Deutsch, so dass auch Leser*innen ohne weiteren Bezug zu Bayern verstehen, was gesagt wird. 🙂

Allen, die Regionalkrimis lieben, kann ich „Tatort Karlsfelder See“ unbedingt empfehlen. Das ist eine ausgesprochen gelungene Fortsetzung der Krimi-Reihe um die pensionierte Lehrerin Annamirl Hofstetter.
Mir hat dieser zweite Band noch besser gefallen als der erste.